Schweiz – ein kurzer Überblick
Die Besonderheiten der Schweiz beginnen schon damit, dass das Land offiziell keine Hauptstadt hat; Bern ist zwar permanenter Regierungssitz – auch das war nicht immer so, weil es zuvor eine Rotation des Schweizer Parlaments gab – aber den Begriff Hauptstadt gibt es in der Schweiz nicht; geschuldet ist das dem Föderalismus der Schweizerischen Eidgenossenschaft, wie der Staat laut Verfassung heißt und sich aus 26 Kantonen zusammensetzt, die teilweise unterschiedlicher nicht sein können – selbst eine einzige Amtssprache gibt es nicht, und ein Dolmetscher kann für Behördenwege unabdingbar sein – auch für die eigenen Bürger. Auffällig bei den Schweizer Bürgern auch das ausgeprägte Selbstbewusstsein und ihr Stolz, es ist äußerst empfehlenswert in der Schweiz die regionale Amtssprache zu beherrschen, weil es vielfach Menschen gibt, die einfach aus Prinzip nichts anderes sprechen. Ein weiterer Indikator für diese Haltung der Bevölkerung ist, die in sehr vielen Detailfragen in den Entscheidungsprozess meist mit häufig stattfindenden Volksabstimmungen eingebunden wird, dass die Schweiz in ganz wenigen zwischenstaatlichen Organisationen Mitglied ist; Genf ist beispielsweise seit 1945, dem Gründungsjahr der Vereinten Nationen, Sitz einer Teilorganisation (WHO), die Schweiz war trat dem Bündnis aber erst im Jahre 2002 bei. Eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union wurde niemals angestrebt, und ein NATO-Beitritt widerspräche der Schweizer Neutralität. Jenen, die Deutsch als Fremdsprache beherrschen und in der Schweiz kein Wort auf der Straße verstehen, sei gesagt, dass selbst das deutsche und das österreichische Fernsehen sehr häufig Untertitel setzen müssen, damit die jeweils eigene Bevölkerung dieses wirklich besondere Deutsch verstehen – man braucht also nicht auf den eigenen Deutschlehrer sauer sein.
Unberührte Natur und gepflegte Siedlungen
Die Schweiz ist zweifellos einer der saubersten Staaten der Welt, und das nicht nur, weil sehr weite Teile durch ihre Gebirgsstruktur einfach nicht besiedelt und bewirtschaftet werden (mehr als 25% der Landesfläche, in Österreich 19%, und in Deutschland sogar nur 1% ), sondern auch weil die 8,8 Millionen Einwohner jeden Quadratmeter ihres rund 41.000km2 großen Staatsgebiets gewissenhaft hegen und pflegen. Es ist einfach nicht üblich, dass jemand achtlos seinen Müll einfach wegwirft, wo er ihn gerade loswerden will – und das ganz ohne Gefängnisstrafen wie in Singapur; es ist das Bewusstsein, das in der Bevölkerung einfach schon hochgradig besteht, selbst in den Nachbarländern, die dieses Vergehen sogar im Bußgeldkatalog aufgenommen haben, ist dieses Bewusstsein bei weitem nicht so weit entwickelt. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass es in der Schweiz keine Millionenstädte gibt, die größte Stadt Zürich hat gerade mal knapp 428.000 Einwohner. Dennoch gibt es Agglomerationen um die Städte, die im Falle von Zürich und den weiteren 131 Gemeinden dann die Million schon erreichen. Insgesamt leben drei Viertel der Schweizer in solchen Agglomerationen. In der Schweiz gibt es mehr als 3350 Gipfel über 2000 Meter Seehöhe. Die sechzehn höchsten Gipfel der Schweiz liegen alle in den Walliser Alpen, mit der Dufourspitze und ihren 4634m als höchsten. Dennoch ist der wohl bekannteste Berg in den Schweizer Alpen das 4478m hohe Matterhorn, dessen Sujet zahlreiche Schweizer Produkte schmückt – und per Gesetz nur diese. Daher darf seit vergangenem Jahr Toblerone, die heute nicht mehr überwiegend in der Schweiz hergestellt wird, das Matterhorn nicht mehr auf der Verpackung abzubilden.
Tourismus und Kultur
Tourismus ist in der Schweiz ein wichtiger Wirtschaftszweig, die Hauptmotivationen für eine Reise in die Schweiz sind allem voran die Alpen (vielfach wegen sportlicher Betätigung), die gute Infrastruktur und die zentrale Lage in Europa. Das Land belegt in einer anerkannten Statistik Platz 10 von 136 Ländern, als einzige Schwäche gilt das hohe Preisniveau der Schweiz. Neben der Landschaft und den Aktivitäten im Freien sind aber auch kulturelle Highlights, allem voran Musikveranstaltungen ein Gästemagnet. Einen festen Platz im kulturellen Leben der Schweiz nimmt die Jazz-Musik ein. Die Jazz-Festivals von Montreux, Willisau und Lugano gehören international zu den bekanntesten Events ihrer Art. Aber die Schweiz ist eine eigentliche Hochburg von Musikfestivals aller Musikrichtungen. In Luzern findet jährlich das internationale Musikfestival statt, das Lucerne Festival. Auch in anderen Orten werden ähnliche Veranstaltungen ausgetragen. Zudem finden jeden Sommer zahlreiche Open-Air-Veranstaltungen statt wie das Gurtenfestival, das Paléo Festival oder das Open Air St. Gallen. Die jährlich stattfindende Zürcher Street Parade mit gegen einer Million Besuchern ist die weltweit größte Techno-Veranstaltung. Ebenso Bestandteil der Kulturveranstaltungen, die auch auswärtige Gäste, aber vor allem die Schweizer selbst anlocken sind die Eidgenössischen Festen, wie etwa das Schwing- und Älplerfest, das Jodlerfest, das Turnfest und das Feldschiessen. Der Wunsch nach nationalen Festen kam bereits 1799 während der Zeit der Helvetischen Republik auf. Die „Unspunnenfeste“ von 1805 und 1808 gelten als Vorläufer der Eidgenössischen Feste. Denn schon im 19. Jahrhundert spielten die aufkommenden, föderalistisch durch Vereine und Verbände organisierten Feste eine wichtige Rolle beim Aufbau der Willensnation und des Bundesstaates. Die gemeinsamen Feste drücken die Verbundenheit aller Teilnehmer aus, obgleich diese verschiedenen sprachlichen, kulturellen Gruppen oder Konfessionen angehörten.
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